27.06.2024, 24:00 Uhr |
Kein Ort in der Kaukasus-Region ist spannender als Baku. Dennoch sind die kulturellen Sehenswürdigkeiten von Aserbaidschans Hauptstadt wenig bekannt. Ioan Holender entdeckt eine faszinierende Stadt am Kaspischen Meer, in der die Formel 1 seit 2016 durch die Altstadt kreist und in der Yusif Eyvazov die Nationaloper übernommen hat.
Vielen Besucher erinnert Baku zunächst an Dubai – die Förderung von Erdöl hat auch Aserbaidschans Hauptstadt reich gemacht. Dabei war Baku Ende des 19. Jahrhunderts die erste Ölhauptstadt der Welt. Einflussreiche westliche Familien wie die Rothschilds und die Gebrüder Nobel siedelten sich in Baku an, um mit ihrem Know-how Pipelines, Erdöltanker und Raffinerien zu modernisieren. Sie waren die ersten Ölbarone, die sich in der Stadt prachtvolle Villen errichten ließen. Derzeit erlebt Baku seinen zweiten Öl-Boom. Der neue Reichtum fließt unübersehbar in die vielen modernen Bauten der Stadt – darunter das futuristische Heydar Aliyev Center und die spektakulären Flame Towers, die die Skyline der Stadt jeden Abend zum Leuchten bringen. Baku gilt als Paradies für Architekten. Dagegen ist der Besuch der historischen Altstadt wie eine Zeitreise in eine längst vergangene Welt: Hinter meterdicken Mauern hat sich trotz der Abriss- und Bauwut ein Stück altes Baku bewahrt. In dem Labyrinth aus verwinkelten Gassen und charmanten Häusern sind der berühmte Jungfrauenturm und der Palast der Schirwanschahs besonders sehenswert. Das offizielle Kulturleben findet vor allem in der Staatlichen Philharmonie, im imposanten Heydar-Aliyev-Kulturzentrum und in der Nationaloper statt. Dort trifft Ioan Holender den neuen Generaldirektor Yusif Eyvazov, der als Tenor auch in Österreich bekannt ist, und spricht mit ihm über seine Aufgabe, dem Opernhaus von Baku internationalen Glanz zu verleihen.