11.08.2022 |
WH: 14.08.2022, 09:00 Uhr
Festspieltalk-Gast Joana Mallwitz gehört derzeit zu den interessantesten Dirigentinnen unserer Zeit. Bei den Salzburger Festspielen 2020 leitete sie als erste Frau in der 100-jährigen Festival-Geschichte einen großen Premierenzyklus. 2022 ist sie bei Mozarts „Zauberflöte“ wieder am Pult der Wiener Philharmoniker zu erleben. Ioan Holender spricht mit Joana Mallwitz über das Dirigentinnen-Leben heute.
Die Wiener Philharmoniker fanden Joana Mallwitz‘ Debüt 2020 bei der Mozart-Oper "Così fan tutte" so überzeugend, dass der Dirigentin eine weitere große Mozart-Oper bei den Salzburger Festspielen anvertraut wurde: „Die Zauberflöte“. Die Neueinstudierung wird am 11. August um 20:15 Uhr bei ServusTV in voller Länge zu erleben sein. Als Gast des Salzburger Festspieltalks gibt Joana Mallwitz Einblicke in ihre Erfahrungswelt als international erfolgreiche Dirigentin. Joana Mallwitz gilt als Ausnahmetalent. Mit 19 Jahren begann sie als Solorepetitorin am Theater Heidelberg, wo sie nach ihrer ersten Spielzeit zur Kapellmeisterin aufstieg. 2014 wechselte sie ans Theater Erfurt - als damals jüngste Generalmusikdirektorin Europas. Vier Jahre später übernahm sie diese Position am Staatstheater Nürnberg. 2019 kürten Kritiker sie zur Dirigentin des Jahres. Mit der Saison 2023/24 wird sie – wieder als erste Frau - Chefdirigentin des Konzerthausorchesters Berlin und damit Nachfolgerin von Christoph Eschenbach. Mallwitz gilt als modern denkende, neugierige und kommunikative Musikerin, die sich auch über neue Wege der Musikvermittlung oder über die Zukunft der Klassik Gedanken macht. Bei ihrer Arbeit setzt Joana Mallwitz auch auf ihren Mann, den Tenor Simon Bode. "Wir tauschen uns sehr viel aus und sind auch gegenseitig unsere stärksten Kritiker", so die 36-Jährige. Berufliche kreuzten sich die Wege der beiden Künstler eher selten. "Es ist tatsächlich so, dass wir in der Oper in den letzten 15 Jahren nicht ein einziges Mal zusammengearbeitet haben, weil wir einfach beide immer unabhängige Engagements hatten", so Mallwitz. Das wird sich 2022 ändern. Bei der Salzburger „Zauberflöte" wird die Dirigentin das erste Mal mit ihrem Mann gemeinsam in einer Opern-Produktion arbeiten.